Schon wenn Sie ein neues Auto kaufen, merken Sie den Effekt. Wenn Sie es am nächsten Tag verkaufen, ist es nur mehr halb so viel wert. Der Alterungsprozess ist ubiquitär. Das heißt, er findet ständig und überall statt. Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der das Jugendliche verehrt wird. Älter werden ist quasi eine Art von „No-Go“. Industrien beschäftigen sich damit, das Älterwerden hintanzuhalten. Vielversprechende teure Cremen, Schönheitsoperationen, Botox, künstlicher Muskelaufbau bei Männern oder sogar auch bei Frauen, Haartransplantationen ... die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.
Sie denken sich sicherlich auch oft, diesem Wahnsinn nicht folgen zu wollen! Aber was ist die Alternative?
Die Alternative heißt Akzeptanz; den Prozess zu sehen, zu akzeptieren und damit in einer würdigen Form umzugehen. Wir kennen alle die Bilder von zutiefst faltigen uralten Indianerinnen, die eine besonders ehrwürdige Haltung ausstrahlen. Sie müssen offensichtlich ein Leben gelebt haben, das diese Forderung erfüllt hat.
Wenn jetzt das Argument kommt: "Wie berate ich einen Menschen, der von Geburt an missgestaltet ist?" Ich würde ihm dabei helfen, seine inneren Werte aufzufinden und zum Blühen zu bringen. Das ist es auch, worauf es ankommt …
Allerdings ist uns allen klar, dass gerade in der Welt, in der wir leben, diese Form der Akzeptanz äußerst schwierig umzusetzen ist. Ganz leicht verfallen wir dem Jugendwahn. Der erste Schritt in die richtige Richtung heißt „Vom Schlechten das Gute“ sehen. Was bringt uns das Altern? Es bringt uns Gelassenheit und es bringt uns Weisheit und es bringt uns Erfahrung.
Ich brauche keine Schönheitsoperationen oder Ähnliches mehr, um zu reüssieren. Ich habe meine Erfolge auch dank meiner Erfahrung. Der Benefit ist die Gelassenheit. Ich beginne wieder zu atmen. Ich beginne die Schönheit einer Blume zu sehen. Ich erfreue mich mehr und mehr meines Daseins. Rückblickend kann ich gar nicht verstehen, dass ich mich früher an dieser Jagd (teure Fahrzeuge, exquisite Kleidung etc.) beteiligt habe.
Ist für Sie verständlich, worauf es ankommt?
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Hans Peter Bilek