Ich hatte früher sehr viel Angst vor dem Tod. Im Laufe meines langen Lebens sind mir viele Schicksalsschläge widerfahren, die ich überwinden und verarbeiten musste und durch die ich die Angst vor dem Tod immer mehr und mehr verloren habe bzw. durch diese anders mit dem Tod umgehen kann. So zeigt sich, dass eine wiederholte Konfrontation mit dem Tod, die Angst reduziert.
Für mich heißt das jetzt im Konkreten, es ist wichtig, seine Lebensaufgabe zu erfüllen - „finishing the business“. Doch woher weiß man was die jeweilige Lebensaufgabe für einen ist? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus einem stattgehabten Reifungsprozess. Umso mehr ich mich kenne, umso mehr weiß ich was für mich wichtig ist. Wenn ich mich nicht oder zu wenig kenne, bin ich eine Gejagte / ein Gejagter der Todesangst. Unerledigte Geschäfte belasten das Individuum und es fällt ihm schwer zu gehen.
Der Spruch: „Ich habe nicht Angst vor dem Tod, sondern Angst vor dem Leben“, bewahrheitet sich so. Bei der Realisierung des „Selbst“, kommen wir immer wieder an angstmachende Hürden; die Einen neigen dazu „links abzubiegen“, die Mutigen stürzen sich in den Kampf.
Das ist das Credo für ein erfülltes Leben und für die Bewältigung der Todesangst.
"Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat.“ - Immanuel Kant
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Bilek